Beim Weltcup-Auftakt im Kanu-Slalom und Kajak-Cross ist das deutsche Team im spanischen La Seu d’Urgell medaillenlos geblieben. Bestes Ergebnis erreichte Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) mit ihrem vierten Platz im Kajak-Einer. Cheftrainer Klaus Pohlen hatte sich von den Ergebnissen her etwas mehr erhofft. Allerdings sagte er auch, „das kann in der Saisonplanung passieren“. Denn der Fokus in diesem Jahr liegt eindeutig auf der Weltmeisterschaft, die Anfang September in Australien stattfindet.
Nach der nationalen Qualifikation war es direkt zu den Europameisterschaften in Paris gegangen. Danach hatten die Athletinnen und Athleten zwei Wochen Pause, bevor es nach Spanien ging. Jetzt habe Pohlen den Eindruck, dass die Form aktuell etwas „wegkippe“. „Es scheint, wir haben aktuell nicht nur ein bisschen technische, sondern auch konditionelle Probleme. Ich dachte, wir sind konkurrenzfähiger.“
Bei den Canadier-Männern paddelte Sideris Tasiadis von den Kanu Schwaben Augsburg als bester Deutscher auf Platz 22. Der erste Streckenabschnitt lief gut, doch dann „war ich ein bisschen spät bei Tor zwölf“, erklärte der 35-Jährige. Damit war die Berührung nicht mehr zu vermeiden. „Dann war ich immer ein bisschen neben der Ideallinie.“ Vereinskollege Noah Hegge hatte im Kajak Einer ebenso das Top-Zwölf-Finale verpasst wie Emily Apel (ebenfalls Kanu Schwaben). Apel zeigte zwar einen guten Lauf durch den schwierigen Stangenparcours, doch drei Torstabberührungen, verbunden mit sechs Strafsekunden, waren letztendlich zu viel.
Bis Tor 20 war Europameisterin Ricarda Funk in Spanien auf Goldkurs
Nur knapp verpasste Ricarda Funk mit Rang vier einen Platz auf dem Podest. „Das ist natürlich sehr ärgerlich“, sagte die 33-jährige Olympiasiegerin von Tokio und amtierende Europameisterin. Bis Tor 20 war die Rheinländerin auf Goldkurs. „Dann ist mir ein kleiner Fahrfehler passiert. Ich habe ein kleines bisschen die Linie verloren.“ Dabei ließ sie wertvolle Sekunden liegen. Hinzu kamen zwei Strafsekunden wegen einer Torstabberührung.
50 Strafsekunden für Schwaben-Kanute Noah Hegge
Das Finale der Kajakherren fand ohne deutsche Beteiligung statt. Ärgerlich für ihn war das Ausscheiden von Noah Hegge. Der 26-Jährige zeigte bis zum Tor 20 einen schnellen, fehlerfreien Lauf. Doch wegen eines groben Fahrfehlers am letzten kleinen Wasserfall verpasste der Augsburger Tor 21, verbunden mit 50 Strafsekunden. Dieser Fehler im letzten Streckenabschnitt katapultierte ihn auf den 76. Platz. Bestes Ergebnis aus deutscher Sicht erreichte Stefan Hengst (KR Hamm) mit Rang 35. Ihr Teamkollege Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein hatte auf den Weltcup in Spanien verzichtet, um sich auf seine WM-Vorbereitung zu konzentrieren.
Die zweite von fünf Weltcup-Stationen ist nächste Woche Pau in Frankreich, die dritte dann Ende des Monats in Tschechien. Das Finale findet vom 5. bis 7. August in Augsburg statt. Pohlens Hoffnung sei, dass die Deutschen mit dem Wasser in Pau und dann auch in Prag besser zurechtkommen. Aber, so betonte der Cheftrainer: „In Richtung WM mache ich mir keine Sorgen. Da ist noch viel Zeit.“
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